Story 17 – Sabine

Auf einer Bank beim Spielplatz sehe ich zwei Frauen sitzen. Es stellt sich heraus, dass die beiden Schwestern sind und beide ein Kind im ersten Lockdown bekommen haben, die Corona Babys, wie Sabine mit einem Zwinkern sagt.

Sabines Sohn ist im April 2020 geboren. Sie hatte sich für eine Hausgeburt entschieden, worüber sie im Nachhinein „so froh“ ist, weil auch sie von Freunden gehört hat, dass die Väter nicht mit in den Kreissaal durften. Und auch sie hat den ersten Lockdown als sehr passend zu ihrer Situation wahrgenommen: hochschwanger im ausgehenden Winter, dann die Hausgeburt und das Wochenbett und draußen sei „eh nix zu holen“ gewesen. Das hat sie sehr genossen, auch im zweiten Lockdown scheint die kleine Familie eine perfekt getimte Entscheidung getroffen zu haben:

Ich beneide Sabine, dass sie mit ihrer Familie von November 2020 bis April 2021 bei der Familie ihres Mannes in Kolumbien sein konnte und den zweiten Lockdown quasi übersprungen hat. Auch wenn sich die Entscheidung dort hin zu fliegen im Nachhinein als goldrichtig für die Sabines Familie entpuppt hat, muss es ein mutiger Schritt gewesen sein.

Sabines Schwester Sandra klinkt sich mit ins Gespräch ein. Sie hat einen knapp 4-jährigen und genau wie ihre Schwester noch einen einen-halb-jährigen Sohn. Sie scheint viel zu erzählen zu haben, doch dann melden sich die Kinder und ich verabrede mich mit ihr nochmal später zu sprechen.

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