Story 16 – Regina

Regina hat zwei Töchter, eine ist 4, die andere knapp 2 Jahre alt. Die Jüngere ist kurz vor dem Beginn der Pandemie, also Anfang 2020 geboren. Ich erinnere mich an mein Gespräch mit Julia vor einer Woche und frage Regina, ob sie es auch als perfektes Timing erlebt hat, dass die Geburt kurz vor dem Lockdown war.

Das leuchtet mir total ein. Ohne die Betreuung durch die Kita plötzlich dazustehen, war auch für uns schwierig. Und das, obwohl wir keinen Säugling zu Hause hatten. Ich frage Regina was sie und ihr Mann für Lösungen gefunden haben, um mit der Situation umzugehen:

Regina und ihre Familie scheinen einen guten Umgang mit dieser Belastung gefunden zu haben. Da ihre große Tochter fast im selben Alter wie mein Sohn ist, versuche ich eine Erfahrung mit ihr zu teilen. Manchmal frage ich mich, ob mein Sohn durch die lange Zeit im ersten Lockdown ohne Umgang mit Gleichaltrigen in manchen Entwicklungen stehen geblieben ist oder es sogar Rückschritte gab. Dass er Dinge, die er schon gelernt hatte, nicht mehr machen wollte. Regina überlegt und findet eine andere Antwort:

Diese Ungerechtigkeit für die Kinder, dass es systemrelevante Eltern gab, die weiter in Präsenz arbeiten gehen mussten und darauf angewiesen waren, dass ihre Kinder in der Kita betreuet werden, ist kaum für ein Kind zu verstehen. Aber auch die Kinder, die während des Lockdowns in unsere Kita gehen durften, wurden teilweise in winzigen Gruppen mit ein oder zwei Kindern betreut, sodass auch für sie keine Normalität herrschte. Der Sozialisationsraum, der hier wegbrach, musste also überall im Privaten gesucht werden.

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